Von guten Mächten wunderbar geborgen

Shownotes

Text in dieser Folge: «Von guten Mächten wunderbar geborgen erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.» (Dietrich Bonhoeffer)

Dietrich Bonhoeffer hat sein bekanntestes Gedicht in einer Zeit der Unsicherheit und Bedrohung geschrieben - im Gefängnis 1944, kurz vor seinem Tod. Der evangelische Theologe war zu diesem Zeitpunkt seit einem Jahr inhaftiert. In seiner Gefängniszelle in Berlin versuchte er trotz allem, einen möglichst normalen Alltag zu leben; mit Schlafen, Essen, Lesen, Briefeschreiben, Beten und Turnen.

Am 19. Dezember 1944 darf Dietrich Bonhoeffer einen Brief an seine Verlobte Maria von Wedemeyer schicken: Ein Blatt Papier, beide Seiten sind vollgeschrieben. Hoffnungsvoll schreibt er: «Es ist, als ob die Seele in der Einsamkeit Organe ausbildet, die wir im Alltag kaum kennen. So habe ich mich noch keinen Augenblick allein und verlassen gefühlt.» Auf der Rückseite steht das Gedicht, das mit den Worten «Von guten Mächten treu und still umgeben» beginnt.

Trotz aller Zuversicht und Hoffnung überlebt Dietrich Bonhoeffer den Krieg nicht. Nicht einmal ein halbes Jahr später - es ist kurz vor Kriegsende, die Alliierten sind schon im Vormarsch - da wird Dietrich Bonhoeffer am 9. April 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg ermordet. Der Weihnachtsbrief an seine Verlobte ist einer seiner letzten Berichte aus der Haft.

Trotz Dunkelheit und Angst schreibt Bonhoeffer in dem Brief von Vertrauen, Geborgenheit und der stillen Hoffnung, dass uns eine Kraft durchdringt, die stärker ist als wir selbst.

In der geführten Meditation verwenden wir einzelne Textpassagen aus dem Gedicht von Dietrich Bonhoeffer.

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«still.leben» ist ein Podcast von ERF Medien Schweiz in Zusammenarbeit mit netzkloster.ch.

Autor: «netz-abt» Simon Weinreich Sprecherin: Andrea Jost (andrea-jost.ch)

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